
KI in der Kunst - ein Hornissennest!
Ich fasse mich kurz, da über die Anwendung von KI in der Kunst bereits mit beinahe religiösem Eifer diskutiert, geflucht und geschrieben wurde. Auf meiner Website findet Ihr hier und da das eine oder andere KI-generierte Bild. Für mich als Autor, der weder die Möglichkeit, das Geld noch das Talent hat, aufwendige Grafikdesigns zu kreieren, sind solche Tools durchaus hilfreich – besonders, wenn ich meine eigenen visuellen Reize stimulieren möchte. Diese KI-generierten Bilder dienen für mich nur einem Zweck: der persönlichen Inspiration! Die Bilder werden in der Endfassung auch keine Verwendung finden. Aber während des Schreibprozesses hilft mir die KI, meinen Protagonisten und Antagonisten ein Gesicht zu verleihen und Szenen auch optisch zum Leben zu erwecken. Dadurch kann ich für mich persönlich Stimmungen und Emotionen lebhafter transportieren. Das muss nicht jeder gut finden – dafür habe ich Verständnis.
Was jedoch den Schreibprozess betrifft, gibt es durchaus ein paar Worte mehr zu sagen:
Eines vorneweg: Generative KI-Sprachmodelle taugen, meiner Ansicht nach, weder für die anspruchsvolle Kreation eines Plots noch für die Charakterentwicklung der Figuren. Ich habe es aus Neugier getestet – der Output ist plump, generisch und absolut austauschbar. Schöpferische Gestaltungskraft, geschweige denn innovative oder visionäre Originalität, erreicht das Ding nicht. ChatGPT ist ein datenrecycelnder Wiederkäuer.
Die Stärke der KI als hilfreiches Tool für mich als Autor liegt woanders. Ich habe mir nämlich ganz gezielt drei Bots konfiguriert:
Bot 1 Ist auf die neue, deutsche Rechtschreibreform programmiert, wie sie seit dem 1. Juli 2024 für Schule und Verwaltung in allen deutschsprachigen Ländern verbindlich ist. Der Bot wurde explizit so konfiguriert, dass mein Text stilistisch und inhaltlich nicht verändert wird. Das ist wichtig! Unter keinen Umständen will ich, dass die KI inhaltlich eingreift und Formulierungen rausspuckt. Der Bot korrigiert nur Rechtschreibung, Zeichensetzung und Worttrennung. In Bezug auf die Grammatik greift der Bot auf verschiedene, online verfügbare Grammatikdatenbanken zurück. Somit ist der Bot im Prinzip eine Ergänzung zu den ohnehin bereits vorhandenen Tools, welche bei Autorensoftware wie PAPYRUS bereits integriert sind. Der Bot nimmt mir somit einen Teil des Korrektorats ab.
Bot 2 spuckt mir schlicht und ergreifend Synonyme aus, wenn mir keine prägnanten Alternativen gelingen.
Bot 3 habe ich mit online verfügbaren wissenschaftlichen Arbeiten zur Quantenphysik gefüttert. Dieser Bot ist für mich quasi eine massgeschneiderte Suchmaschine für ganz gezielte Informationen zu einem komplexen Thema.
Ganz generell dient ChatGPT auch für die Recherche. Allerdings ist dies mit Vorsicht zu genießen. Das Modell wird zwar effizienter und gibt mittlerweile auch Quellen an, aber hin und wieder erfindet die KI dreisterweise irgendeinen Mumpitz. Wer mit ChatGPT recherchiert, sollte unbedingt die Informationen verifizieren bzw. falsifizieren.
Unter den genannten Punkten ist es für mich legitim, auch als Autor mit KI-Tools zu arbeiten. Die KI ist nun mal da und wird auch die Welt der Kunstschaffenden aufmischen und fordern. Ich bin mir aber sicher, dass sich Originalität durchsetzen wird und KI letztlich nur als Werkzeug dient, um menschlichen Werken Kontur und Schliff zu geben.

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